Der Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt auf dem Ort Potshausen in der Gemeinde Ostrhauderfehn. Indem Sie hier über die Geschichte der Bäcker- und Kaufmannsfamilie Smidt/Hemmen und über die des Landwirts Karl Werneken lesen, gewinnen Sie auch Einblick in das Leben dieses Ortes und seiner Geschichte. Während der Blick auf erstere ein Stück Wirtschaftsgeschichte des Ortes beschreibt, nimmt uns Karl Werneken mit auf eine Zeitreise von den Tagen der NS-Herrschaft in die Gegenwart und wieder zurück. In beiden Beiträgen klingt an, dass es vielfältige Beziehungen zwischen den Familien in Potshausen gab, unter anderem zum Schmied Hinnerk Kramer.
Dass der Charakter des Ortes von der wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes nicht nur profitierte, sondern auch deren nicht immer positiven Auswirkungen zu spüren bekam, wird durch den dritten Beitrag angedeutet, in dem unter der Maxime „Dorferneuerung“ im Jahr 1985 der Frage nachgegangen wurde, wie Potshausen mit dieser „Altlast“ umgehen und wie der Ort so gestaltet werden könne, dass er lebens- und überlebenswert bleibe. Der Blick auf die Gegenwart zeigt, was aus den damaligen Vorschlägen geworden ist.
Mit den folgenden drei Beiträgen blicken wir auf jenen Teil der Geschichte des Rhauder Meeres, der mit dessen Entwässerung beginnt. Wussten Sie, dass es drei Inseln im Rhauder Meer gab, die bewirtschaftet wurden, dass das Meer fischreich war? Wir erfahren, dass es die „Rhauderfehn-Gesellschaft“ und die Gemeinde Holtermoor vom preußischen Staat gekauft haben, um es landwirtschaftlich nutzen zu können. Eine zentrale Bedeutung kam der Wasserschöpfmühle zu, die in St. Georgiwold im Rheiderland gekauft wurde, deren Geschichte teils im Dunkeln bleiben muss.
Das Rhauder Meer war einst Teil des Langholter Meeres. Durch beide floss die „Rote Riede“, Langholter- oder Burlager-Langholter Tief genannt, über das früher neben Waren auch Informationen in den südlichen Ort in der heutigen Gemeinde Rhauderfehn getragen wurden; Postlooper waren eine weitere Informationsquelle. Aber erst etwa ab dem Jahr 1890 wurde der Postservice im Overledingerland systematisiert, wovon auch die Menschen in Burlage profitierten. Wir erfahren, dass und warum es zunächst eine Poststelle in Neuburlage gab und erst später im alten Kernort.
Abgerundet wurde die vorliegende Ausgabe dieses Magazins durch fünf Beiträge aus der Feder des Lehrers und Heimatforscher Michael Till Heinze, die in den 1980er Jahren erstmals in der Wochenzeitung „Fehntjer Kurier“ veröffentlicht wurden. Wir lesen über einen fehntjer Seemann und seine Erlebnisse in China, wir erfahren, dass und warum „Schwarznähen“ bestraft wurde, wir lesen über einen Deichbruch im Entlastungspolder und erfahren einiges über die Bedeutung „gesellschaftlich passender“ Kleidung.