THE STARFYGHTERS

Ostfrieslands erfolgreichste Beat-Band

Edition Ostfriesland Magazin


Buchtext

Für die vielen jungen Musiker, die sich etwa ab Ende der 1950er Jahre im deutschen Nordwesten zu Bands zusammenschlossen, um die faszinierend neue Musik nachzuspielen, war das Jahr 1965 ein Einschnitt in deren musikalisches Schaffen.

Einerseits wurde es ab jetzt immer leichter, die Musik der Originalinterpreten nachzuspielen. Andererseits begann sich die Musiktechnik immer rasanter zu entwickeln, was zu einem kostenintensiven Wettrüsten der Bands führte.

Dabei blieben nach und nach solche Musiker und Bands auf der Strecke, deren Fan-Schar nicht groß genug war, um ihnen ausreichend hohe Einnahmen zu bescheren, oder die keine Auftraggeber hatten, die sie bei der Anschaffung neuer Instrumente oder Musiktechnik unterstützten.

Die "Starfyghters" hatten beides, ein zahlenmäßig großes Publikum und mit Jonny Dieling einen Wirt, der bei Bedarf tief in die Tasche griff, um seinen Jungs Anschaffungen finanzieren zu helfen. In Verbindung mit der Qualität ihrer Musik gelang es des "Starfyghters" als eine der wenigen Formationen in der Region, sich zu einer Kult-Band zu entwickeln, die zehn Jahre, von 1964 bis 1974, das Publikum in ihren Bann und in den Tanzsaal von Jonny Dieling in Aurich-Wallinghausen zog.

Hardcover
100 Seiten
mehr als 100 Fotos
18,90 Euro
ISBN 978-3-939870-90-6



Leseprobe

Der Erfolg dieser Formation beruht wesentlich darauf, dass die Musiker Gefühl und Geschmack der Zeit, den Zeitgeist, trafen: Die Menschen der Beat-Generation wurden im Krieg und in den Jahren danach geboren. Ihre Sozialisation erlebten sie in einem Umfeld, das sich nach dem Zusammenbruch des "Dritten Reiches" und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in einem totalen Umbruch befand, in den die Generation der Eltern mehr getrieben wurde, als dass sie ihn selbst wollte.

Eine Zeitzeugin beschreibt die emotionale Situation um den 8. Mai 1945 so: "Was damals Pflicht war, ist jetzt streng verboten, was damals mit dem Tode bestraft wurde ist jetzt Zwang, wer damals unterjocht wurde, ist jetzt Herr im Land, und wer damals die Macht hatte, muss jetzt alles mit sich machen lassen. Es gehört etwas dazu, dass man sich daran gewöhnen kann."

Klar, dass diese Erkenntnis Denken und Fühlen der Menschen beeinflusst hat. Hinzu kam, insbesondere bei den Hitler-Jugend- und Jungvolk-Generationen das Gefühl, alles verloren zu haben, woran sie geglaubt hatten. Auch in unserer Region wären Tausende Menschen wegen "posttraumatischer Belastungsstörungen" behandlungsbedürftig gewesen.Viele Musiker, die vor dem Krieg in Tanzkapellen gespielt hatten, waren nicht aus dem Krieg zurückgekehrt. Wer zurückkam, hatte seine musikalische Ausbildung zum Teil im kirchlichen Umfeld oder in Spielmannszügen der Nazi-Organisationen genossen. Später kamen mit den Flüchtlingen auch Musiker in die Region, die Musik aus einem anderen kulturellen Umfeld mitbrachten.

Die Situation in Aurich unterschied sich in den ersten Jahren nach dem Krieg grundlegend von der im restlichen Ostfriesland. Anders als Emden, Wilhelmshaven und andere Orte wurde die Stadt durch Kriegseinwirkung verhältnismäßig wenig zerstört. Durch den Einsatz einiger mutiger Bürger war zudem erreicht worden, dass die damalige Bezirkshauptstadt auch in der Phase der Eroberung durch die Truppen des Kriegsgegners kaum materiellen Schaden nahm.

Nördlich des Ems-Jade-Kanals gelegen, wurde Aurich zur "Grenzstadt". Die alliierten Kriegsgegner hatten beschlossen, das gesamt Areal nördlich dieses Kanals, von Emden bis Wilhelmshaven und bis zur Nordseeküste zum Internierungsgebiet für gefangen genommene deutsche Soldaten zu machen. Dies hatte unter anderem zur Folge, dass alle Zwangsarbeiter, die von Nazideutschland hierher deportiert worden waren, diesen Teil des deutschen Nordwestens verlassen mussten. Darunter waren auch Musiker.

Andererseits kamen mit den Zehntausenden deutschen Kriegsgefangenen auch Musiker in die Region und damit auch nach Aurich, auch solche, die vor dem Krieg oder während dessen als professionelle Musiker in Kammerorchestern, bekannten Kapellen oder in Opernhäusern musiziert hatten.

Im Ergebnis dieser musikalischen Umwälzung gründeten sich neue Kapellen, andere formierten sich um. Gemeinsam war allen, dass Musik für sie wie für viele Bürger überlebensmittel war, teils im wörtlichen Sinn. Gemeinsam mit ihren Zuhörern knüpften sie in ihren musikalisch zu Gehör gebrachten Träumen an die Schlager- und Sehnsuchtsmusik der Vorkriegszeit an. An musikalische Veränderung war zunächst nicht zu denken, weil die Menschen andere Sorgen hatten.



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