In der zweiten Folge der Beitragsreihe über den Bauunternehmer Wurpts aus Loga geben wir die Briefe wieder, die er im Wesentlichen im Jahr 1940 an seinen im Krieg befindlichen Sohn Wiebold geschrieben hat. Sie können stellvertretend für das Schicksal vieler Eltern gelesen werden, die sich um ihre Söhne sorgten, die irgendwo an einer der vielen Fronten kämpften. Millionen ähnlicher Briefe wurden geschrieben und Millionen kamen zu den Absendern zurück, weil die Adressaten nicht mehr zu erreichen waren. Gleichzeitig geben die Briefe Einblick in den Alltag an der „Heimatfront“, der sich für Wurpts in jenem Jahr, von seiner Krankheit abgesehen, noch überwiegend positiv darstellte.
Im Anschluss sind Zeitungsberichte über drei Morde zu lesen: 1876 geschah ein Giftmord in Leer, 1932 ermordete ein ostfriesischer Auswanderer in den USA seine Familie, und ein Jahr später war über einen Mord vor der Synagoge in Weener zu lesen. Ausführlich wurde darüber berichtet, als der damalige Reichspräsident Paul von Hindenburg im Jahr 1927 Leer und Loga besuchte,
Als Theda und Frerich Kramer im Jahr 1968 die damals top-moderne Disko „Kajüte“ in Westrhauderfehn eröffneten, wurde sie schnell zum Treff der fehntjer Jugend und anderer, die teils von weit herkamen. Die fehntjer Eltern war eher nicht begeistert, Polizisten fuhren Kontrollrunden, während man schon mal niederländische Soldaten sah, die sich aus dem Dienst „verdrückt“ hatten, um in der fehntjer Disko „abfeiern“ zu können. Ein Novum war in Person von Gitta Dähne der erste weibliche Diskjockey. Mit der „Kajüte“ ist auch das Leben des früh verstorbenen Drummers Charly Pruin aus Rajen verbunden.
Die Erinnerungen des Gerhard Korporal führen uns in eine Kriegskindheit in Völlenerfehn. Dort erlebte er, wie der Schulunterricht vom Kriegsgeschehen beeinträchtigt wurde, er sah einen gegnerischen Bomber abstürzen, sah auch, wie Bomben auf Papenburg geworfen wurden, und er erlebte den Einmarsch der polnischen und kanadischen Einheiten in seinen Geburtsort sowie die Besatzungszeit. Er führt uns in das Ringen der Familie um die Sicherung ihrer Existenz ein.
Von Völlenerfehn wechseln wir nach Leer, wo sich Hanna Blume auf die Spurend der ehemals in der Mühlenstraße wohnenden jüdischen Mitbürger begeben hat. Der Kapitän, Kaufmann und Kommunalpolitiker Menno Dirks eröffnet uns mit seinen Erinnerungen den Zugang in das einstige Leben und Treiben im Hafen von Weener.
Abschließend geben wir wieder, was der Lehrer Michael Till Heinze im Jahr 1990 im „Fehntjer Kurier“ über den Lehrer Harm Dirks Ojemann geschrieben hat, der an der Schule I in Ostrhauderfehn unterrichtete und zudem Klavierunterricht erteilte.