Fehn-Leuchten Nr. 27

Magazin für Geschichte

Inhalt

Leseprobe

Die Lebenserinnerungen des Lehrers Ernst Gottschalk ermöglichen Einblicke in weitgehend unbekannte Fehngeschichte. Mit dem Ehepaar Maria und Dr. Peter Visher lagen seine Frau und er im Dauerstreit, Streit, der mehrfach vor Gericht ausgetragen wurde. Unter anderem ging die Auseinandersetzung um die Benutzung des „Bernhards Padd“, der im Jahr 1960 der einzige Zugang zum neuen Haus der Familie Gottschalk war; Frau Visher wollte der Lehrerfamilie diesen „Padd“ sperren.

Der Ursprung der Ziegelei Langholt war die Gründung der katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius und die damit verbundene Verpflichtung, eine Kirche zu bauen. Da auf dem Kirchenland Ton zu finden war, regte der erste Pfarrer der Gemeinde, Ignatius Connemann, die Gründung der Ziegelei an. Sie wurde später auf das Gelände jenseits der „Roten Riede“ verlagert, wo der Zick-Zack-Ofen und der Schornstein im Jahr 2018 noch zu sehen sind. 1962 wurde die Ziegelei geschlossen.

Im dritten Beitrag richten wir den Blick nach Folmhusen und erläutern zunächst die Lage des Ortes und gehen auf die Herkunft des Namens ein. Mit Hilfe der Schulchronik blicken wir auf die Geschichte des Ortes in den beiden Weltkriegen und in den unruhigen Jahren danach. 18 Häuser wurden in Brand geschossen oder nachträglich niedergebrannt. Wir lesen auch über einen Mord auf dem Brüning-Hof. Danach erfahren wir, dass häufig eingebrochen und gestohlen wurde und wie die Bürger sich dagegen zur Wehr setzten.

Der Osterfehntjer Bürger Erich Hanken ermöglicht uns einen Blick auf Ostrhauderfehn während der NS-Zeit und im Krieg. Er erinnert sich an tote Soldaten, ausgeraubte Häuser und an das Sterben nach dem Krieg. Er sah Uniform- und Leichenteile im Baum hängen. Er weist auch auf eine andere Seite des allgemein als guter Lehrer bezeichneten „Mesters“ Harm Ojemann hin.

Von Ostrhauderfehn wenden wir uns nach Neuburg im Jümmiger Hammrich und blicken mit Hilfe des gleichnamigen Enkels auf das Leben des Fährmanns Thee Uden Elsen, dessen Haus häufig von Wasser umflutet war.

Im sechsten Teil der Briefe des Logaer Bauunternehmers Rewert W. Wurpts an seinen Sohn Wiebold tauchen wir in die Gefühlslage des Jahres 1944 ein. Der Gesundheitszustand des Vaters verschlechtert sich weiter, der Sohn Anton gilt als vermisst, der Sohn Rewert geriet in russische Gefangenschaft; vier Söhne des Vaters und seiner Frau sind im Krieg.

Schließlich geben wir sechs Beiträge des Lehrers und Heimatforschers Michael Till Heinze wieder, die zwischen Mai und Juli 1989 erstmals in der Wochenzeitung „Fehntjer Kurier“ veröffentlicht wurden; unter anderem ist dort über den Arzt Dr. Jürgen Gräf zu lesen.

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