Der Hof von Gerhard Willms in Langholt war einer von vielen, und doch unterschied er sich von anderen. Als eher kleiner Betrieb musste der Torf für den Hausbrand und teilweise sogar das Getreide im Freien gelagert werden. Auch der „Schwienpott“ (anderswo „Swienpott“) für die Zubereitung des Schweinefutters stand draußen. Bevor das Haus an die zentrale Trinkwasserversorgung angeschlossen wurde, musste das Wasser mit dem „Pütthak“ aus dem Brunnen gefördert werden. Der Blick in das Familienleben zeigt auch, dass Drosselfleisch gerne gegessen wurde.
Durch die Familie Willms werden wir mit dem aus dem Emsland stammenden Schneidermeister Heinrich Munk bekannt, der auch viele Bienenvölker hielt. Sein Lehrling erinnert an die Alarmzentrale in der Ziegelei während des Krieges und daran, dass aus einem Wildschwein und einem erschossenen Hund Seife hergestellt wurde.
Im zweiten Teil des Beitrages über „Hitlers fehntjer Helfer“ befassen wir uns mit den „braunen Jahren“ vor dem Zweiten Weltkrieg und erfahren, welche Rolle der spätere Werfteigentümer Kurt Jansen, der Reeder Dodo Duis, der Lehrer Heinrich Wilkening, der Reichsredner und Bürgermeister von Breinermoor, Karl Karels und der Fischhändler Johann Hündling senior gespielt haben.
Der erste von fünf Beiträgen aus den Erinnerungen der Pfarrfrau Irmgard Werkmeister schließt sich an. Sie
beschreibt das Leben in der Kirchengemeinde Amdorf im Jümmiger Hammrich, wo ihr Mann 1946 seine erste feste Pastorenstelle antrat. Die Pfarrfrau zeichnet in ihren Erinnerungen ein Bild vom Leben in der Abgeschiedenheit eines Dorfes, das vorläufig noch lediglich über die Pünte oder mit der Bootsfähre erreichbar war, wollte man nicht den weiten Umweg über Stickhausen nehmen.
Es folgen sechs Beiträge aus dem Nachlass des Lehrers und Heimatforschers Michael Till Heinze, der uns zunächst in die Entwicklung des Fotografenwesens im Overledingerland einführt. Dann berichtet er über die ersten Kindergärten im hiesigen Bereich, die als „NS-Kindergärten“ gegründet wurden. Die „Zeegenstraat“, heute besser als „Neuer Weg“ bekannt, führte zur Schmiede Strenge, über die wir unter anderem erfahren, dass das vom Schmied benötigte Material großteils vom Beurtschipper geliefert wurde. Wenn man heute da und dort noch kleine Häuschen neben Wohnhäusern stehen sieht, sind das meist ehemalige „Backhäuser“ oder „Potthusen“, denen der Autor in einem weiteren Beitrag nachgespürt hat. Aufschluss über die räumliche Beschaffenheit des Fehngebietes geben die Erinnerungen der Gattin des ersten Pastors von Ostrhauderfehn, Johann Hinrichs Fimmen, die Heinze auszugsweise wiedergibt.
Im letzten Beitrag weist der als Maler bekannte Ernst Petrich darauf hin, dass die als Tjalken bekannten Plattbodenschiffe vom Grundtyp „Koggen“ sind, die von Friesen schon im 5. Jahrhundert gefahren wurden.