Im ersten Beitrag der vorliegenden Ausgabe dieses Magazins geben die Erinnerungen der Bäuerin Hanni Brüning, die Aufzeichnungen in der Schulchronik und die Erinnerungen von Zeitzeugen Gelegenheit, in ein düsteres Kapitel der Nachkriegszeit einzutauchen, das zwar in Folmhusen spielt, ähnlich aber auch auf andere Regionen und vielleicht sogar reichsweit zutraf. Die Not der Menschen führte zu Einbruch, Diebstahl, Streit zwischen Nachbarn, der teils sogar vor Gericht ausgetragen wurde. Mit Nachtwachen versuchten die Bürger, ihr Hab und Gut zu schützen.
Anschließend werfen wir einen Blick ins Rheiderland, schauen in das Milch- und Molkereimuseum in Jemgum, geben wieder, was in der Rheiderland-Zeitung aus Anlass dessen 80. Geburtstages über den Baumschulgründer Hermann A. Hesse berichtet wurde und informieren über die Gründung des Postamtes in Weener sowie dessen Aufgaben.
Lokale Geschichte wird auch von Menschen geschrieben, die auf die eine oder andere Weise Besonderes leisten oder geleistet haben. Wir belegen dies an den Beispielen des Buchhändlers Hermann Fokken aus Ihrhove, des beim Hamburg-Hochwasser im Einsatz gewesenen Focke Körte aus Völlenerfehn, des Maurers und Kommunalpolitikers Bertus Luikenga aus Großwolderfeld, des Schützen und Kommunalpolitikers Willi Pfeiffer aus Holterfehn, des Sangesbruders Diethelm Sempell aus Ihrhove und des Fußballers Ewald Kleemann aus Flachsmeer.
Von Kleemann leiten wir auf die Einführung der systematischen Kadaververwertung über, da dessen Großvater Eilert Marks die Kadaversammelstelle in Collinghorst geführt hat.
Es folgt der dritte Teil der Beitragsreihe über „Hitlers fehntjer Helfer“, in dem wir aufzeigen, wie die Nationalsozialisten auf dem Fehn um die Köpfe der Menschen gerungen haben. Was dort zu lesen ist, bezieht sich auf den Zeitraum von 1939 bis 1945. Unter anderem erfahren wir vom Wirken der von der Apotheker-Witwe Margarethe Sarrazin angeführten Ortsgruppe des „Reichskolonialbundes“ und von der propagandistischen „Verwertung“ des mit dem „Ritterkreuz“ ausgezeichneten Bürgers von Rhaudermoor, Otto Pollmann.
Im zweiten Teil ihres „Rückblicks nach 40 Jahren“ gibt die Pfarrfrau Irmgard Werkmeister tiefe Einblicke in das kirchliche und gesellschaftliche Leben in Amdorf im Jümmiger Hammrich; sie bringt uns die Seele der dortigen Menschen nahe.
Es folgen fünf Beiträge aus dem Nachlass des Lehrers und Heimatforschers Michael Till Heinze, in denen sich der Autor mit der Seefahrt, der Binnenschifffahrt, mit „handgemachter“ Musik und mit dem Beginn des Fotografenwesens im Overledingerland befasst.