In den ersten beiden Beiträgen in dieser Ausgabe blicken wir auf die Geschichte der beiden zu Potshausen und damit zur Gemeinde Ostrhauderfehn gehörenden Orte Rinzeldorf und Leihe. Dabei richten wir den Blick zunächst auf die Familien Kleemann und zeigen, dass und wie sie miteinander verwandt sind. Zu Wort kommen Fritz Kleemann aus der einen und Rainer Kleemann aus der anderen Familie. Von Fritz Kleemann erfahren wir unter anderem, welche Rolle Ochsen als Arbeitstiere mit „Mehrwert“ in der Landwirtschaft spielten. Rainer Kleemann informiert über die Bedeutung von „Hundewagen“ für das Familieneinkommen.
Es schließt sich ein Text über die Familie Schnuis aus Leihe an, in dem wir erfahren, dass der Spross Frerich Schnuis Pastor wurde, angehende Pastoren im britischen Kriegsgefangenenlager unterrichtet hat und nach dem Krieg Superintendent der lutherischen Kirchengemeinde in Drochtersen war.
Aus dem Nachlass des Lehrers und Heimatforschers Michael Till Heinze geben wir sechs Beiträge wieder, in denen wir erfahren, wie Brotteig mit den Füßen geknetet wurden, was es bei einer Ausstellung für die Geschichte der Schöfel zu sehen gab und was es über einen frühen Musikautomaten so sagen gibt. Wir lassen uns in die Arbeit des Lohgerbers einführen, ohne dessen Arbeit es jahrhundertelang keine Lederschuhe gegeben hätte. Wir werfen einen ersten Blick auf die beiden Werften, die es am Hauptfehnkanal gegeben hat und erfahren, dass, wie und wofür im Winter in Ostfriesland Rieth gemäht wurde.
Eine der beiden von Michael T. Heinze betrachteten Werften war die von Martin „Max“ Jansen und Karl Kronenberg. Letzterer schied bald aus dem Unternehmen aus, und Max Jansen führte es bis zu seinem Tod weiter. Dann übernahm dessen Sohn Kurt die Werft, verlagerte sie nach Leer, wo sie 1986 Insolvenz anmelden musste und letztlich vom Markt verschwand. Karl Wernecken genoss seine Berufsausbildung auf dieser Werft in Westrhauderfehn, arbeitete dort als Geselle und machte den „Umzug“ nach Leer mit. Seine Erinnerungen lassen uns auf ein faszinierendes Schiffbau-Unternehmen blicken.
Auf Segelschiffen wurden verschieden große „Blöcke“ benötigt, um die Segel bedienen zu können. Bei deren Herstellung war Millimeterarbeit gefragt, welche das Team der Blockmacherei Tiedeken in dem am Langholter Meer gelegenen Betrieb in Premium-Qualität lieferte.
Heyo Leefoge war ursprünglich Seemann. Nachdem ihm bei einem Schiffsunfall beide Fuße erfroren waren, konnte er nicht mehr Bord arbeiten. Er schulte um und eröffnete auf der Südseite des Untenendes von Westrhauderfehn eine Segelmacherei.
Im Jahr 1909 hatte der Gesangverein „Immergrün“ Westrhauderfehn anlässlich eines „Kommerses“ auswärtige Vereine zu Gast. Interessenten erfuhren aus dem Programmheft, dass das Rauchen nur dafür „qualifizierten“ Gästen erlaubt war.